Politik

Guttenberg probt den Untergang

Karl-Theodor zu Guttenberg kämpft um das politische Überleben. Er wird nicht zu halten sein, hat Frank-Walter Steinmeier prophezeit. Und doch hält Merkel bislang an ihm fest. Guttenberg ist einfach zu beliebt.
Er gilt für viele als Hoffnungsträger, als jemand, der geradlinig und ehrlich ist, als jemand, dem viele vertrauen.
Wie gut der Schauspieler Guttenberg diese Hoffnung verkörpert, ist an dem großen Zuspruch zu sehen, den er nach wie vor erfährt.

Das ist höchst erstaunlich, denn die Geständnisse der vergangenen Tage waren dermaßen selbstentlarvend, dass eigentlich jedem klar sein müsste, wie dreist Guttenberg täuscht.

Es steckt unglaubliche Ironie in dieser Geschichte. Ausgerechnet der beliebteste Politiker, der sich stets als ehrliche Alternative zum verruchten und verlogenen Politbetrieb inszeniert hat, entlarvt sich mit seiner eigenen Show, nämlich seiner Dissertation, selbst als dreister Blender.
Es ist todkomisch und gleichzeitig todtraurig, denn es zeigt, wie verdorben die Politikerkaste in Deutschland mittlerweile ist.

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Politik

Rüstungsunternehmen steigern Umsätze

Keine wirklich guten Nachrichten: Trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise haben die weltweit führenden Rüstungsunternehmen ihre Umsätze steigern können. Laut Stockholm International Peace Research Institut (sipri) haben die 100 größten Konzerne der Branche im Jahr 2009 401 Milliarden Dollar umgesetzt. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent. Weiterlesen

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Politik

Was kommt nach Mubarak in Ägypten?

Nun hat er also doch den Rücktritt verkündet. Ein toller Erfolg für die Demonstranten. Aber sie sind noch nicht am Ziel. Verteidigungsminister und Feldmarschall Muhammad Hussein Tantawi ist nach Omar Suleiman der starke Mann hinter Mubarak. Ohne ihn geht jetzt nichts in Ägypten, analysiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Tantawi leitet bis auf Weiteres den mächtigen Militärrat, der nach Mubaraks Abgang die Macht im Land ausübt.
Inwieweit der Verteidigungsminister für demokratische Reformen bereit ist, muss sich erst noch zeigen. Wenn die Demonstranten nicht hartnäckig bleiben, findet Ägypten nicht den Weg aus der Militärdiktatur.

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Buch, Theater

Brandenburger Ausgabe von Kleist wird im BE vorgestellt

Die Brandenburger Kleist-Ausgabe wird am 27. März um 11 Uhr im Berliner Ensemble vorgestellt: 21 historisch-kritische Editionsbände und 20 zusätzliche Materialbände. „Man kommt dem Dichter näher, man liest anders, man erlebt beim Lesen dieser 21 Bände einfach mehr“, schreibt das BE.
Am 15. November 1996 stellten die Verleger und Herausgeber – auf Einladung von Heiner Müller – im BE die ersten zwei Bände vor. Nun ist die 1988 begonnene Ausgabe vollendet – Anlaß für das Literaturforum im Brecht-Haus und den Stroemfeld-Verlag die nun vollendete Gesamtausgabe im BE zu präsentieren. Ulrich Matthes, Otto Sander, Martin Wuttke lesen. Es sprechen KD Wolff, Roland Reuß und Peter Staengle.

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Politik

Mubarak und das Regime schinden Zeit

Wenn es wirklich stimmt, dass die Amerikaner von Mubaraks heutiger Rede nicht vorab informiert waren, dann ist das kein gutes Zeichen. Offensichtlich will Ägyptens Präsident Zeit schinden. Er dürfte gewusst haben, dass die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz nach dieser Hinhalte-Rede blanke Wut empfinden. Wenn Mubarak mit dieser Rede Gewaltausbrüche provozieren wollte, dann wäre dies eine äußerst perfide Strategie. Er könnte sich und seinen Apparat wieder als starke Ordnungsmacht präsentieren. Dazu passt auch die Beobachtung, dass sich der Polizeiapparat neu formiert hat. Das lässt nichts Gutes ahnen.
Klar ist nach dem heutigen Abend, dass Mubarak und dessen Verbündete die Militärdiktatur in Ägypten weitergeführt wissen wollen. Sein Vize Omar Suleiman hat an früherer Stelle zwischen den Zeilen wissen lassen, dass Ägypten nicht reif sei für die Demokratie. Bislang sind außer einigen schwammigen Ankündigungen auch keine Reformen Richtung Demokratie in Sicht. Ich will nicht schwarzmalen, aber die vermeintliche Revolution steht gerade auf des Messers Schneide. Es wird für die Demonstranten brenzlig. Ob Sie das Regime wirklich in die Knie zwingen können, ist mehr als ungewiss.

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Politik

Zitate (3) aus Briefen deutscher Soldaten in Afghanistan

Eine interessante und zugleich erschütternde  Sicht auf den Afghanistaneinsatz der deuschen Bundeswehr ist dem nun erschienen Buch „Feldpost, Briefe deutscher Soldaten aus Afghanistan“ zu entnehmen. Per SMS, Mail oder Brief teilen die Soldaten ihren Angehörigen ihre Gedanken zum Einsatz und dem Leben im Camp mit. So bekommt der Krieg ganz viele Gesichter und geht einem sehr nah. Weiterlesen

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