Politik

Mubarak und das Regime schinden Zeit

Wenn es wirklich stimmt, dass die Amerikaner von Mubaraks heutiger Rede nicht vorab informiert waren, dann ist das kein gutes Zeichen. Offensichtlich will Ägyptens Präsident Zeit schinden. Er dürfte gewusst haben, dass die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz nach dieser Hinhalte-Rede blanke Wut empfinden. Wenn Mubarak mit dieser Rede Gewaltausbrüche provozieren wollte, dann wäre dies eine äußerst perfide Strategie. Er könnte sich und seinen Apparat wieder als starke Ordnungsmacht präsentieren. Dazu passt auch die Beobachtung, dass sich der Polizeiapparat neu formiert hat. Das lässt nichts Gutes ahnen.
Klar ist nach dem heutigen Abend, dass Mubarak und dessen Verbündete die Militärdiktatur in Ägypten weitergeführt wissen wollen. Sein Vize Omar Suleiman hat an früherer Stelle zwischen den Zeilen wissen lassen, dass Ägypten nicht reif sei für die Demokratie. Bislang sind außer einigen schwammigen Ankündigungen auch keine Reformen Richtung Demokratie in Sicht. Ich will nicht schwarzmalen, aber die vermeintliche Revolution steht gerade auf des Messers Schneide. Es wird für die Demonstranten brenzlig. Ob Sie das Regime wirklich in die Knie zwingen können, ist mehr als ungewiss.

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