Die finanziellen Bedingungen für Kulturschaffende werden immer schwieriger. Zu diesem Schluss kommt der „Report Darstellende Künste„, der vom Fonds Darstellende Künste in Zusammenarbeit mit der kulturpolitischen Gesellschaft vorgelegt wird. Darin finden sich nationale und internationale Studien, die Ergebnisse eines Symposiums und Interviews. Die Zahlen sprechen für sich: Für teilweise selbstständige und fest angestellte Theaterschaffende ist das Netto-Jahreseinkommen trotz hohen Bildungsniveaus mit 11.500 Euro erschreckend niedrig. „Oftmals müssen zur Lebenssicherung nichtkünstlerische Nebentätigkeiten ausgeübt werden, Verwaltung und Akquise reduzieren zudem die Zeit für kreatives Arbeiten“, heißt es in der Studie weiter. Zudem ist die soziale Absicherung schlecht. Vielen Kulturschaffenden droht Altersarmut.Für die fest an Theaterhäusern angestellten Künstler liegen keine repräsentativen Zahlen vor. Das Fazit des Reports: „Für die Mehrheit der Theater- und Tanzschaffenden hat sich die wirtschaftliche und soziale Lage in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.“
Dies zeigt die geringe gesellschaftliche Wertschätzung für bestimmte Bereiche der Kultur. „Will man die soziale Lage der Künstler verbessern, muss man ihnen oder für sie einfach mehr bezahlen“, sagt Rolf Bolwin, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Doch gerade freischaffende Künstler, die sich bislang weniger wirkungsvoll organisieren konnten, als festangestellte Kulturschaffende, haben es immer schwerer. Es ist längst überfällig, dass die Verteilung der öffentlichen Mittel in Bezug auf die Kulturförderung neu überdacht wird.