Buch, Internet

Mein Haus, meine Yacht, meine Zeitung

Was haben die Unternehmer John Henry und Jeff Bezos gemeinsam? Sie sind nicht nur sehr, sehr reich und besitzen Autos, Häuser, vielleicht auch Schiffe. Nein, seit kurzer Zeit sind beide auch Eigentümer einer Zeitung. Doch was wollen sie damit? Ist es eine Art Unterstützung des Gemeinwohls in der Form, dass sich die armen alten Zeitungen sonst nicht mehr über Wasser halten können? Ist es eine Art Statussymbol, mit dem sich bei Cocktailpartys prächtig angeben lässt? Oder ist es gar der Versuch, ein  Vehikel für ihr eigenen Interessen zu haben?

Die letzteren Möglichkeiten lassen nichts Gutes ahnen. Der spannendste Eigentümerwechsel ist zweifelsohne der Verkauf der „Washington Post“ an den Amazon-Gründer Jeff Bezos. Dieser hat – wohlgemerkt – als Privatmann für 250 Millionen US-Dollar die prestigeträchtigste Zeitung der Welt erworben. Diese Summe dürfte für den milliardenschweren Unternehmer einem Griff in die Portokasse gleichkommen. Daher muss es ihm nicht unbedingt um Rendite gehen. Es sieht sogar danach aus, als ließe er die Redaktion zunächst unangetastet. Er will offenbar an den Werten der Zeitung nicht rütteln. Die journalistische Arbeit, die in dem Produkt steckt, weiß er offenbar wertzuschätzen. Die nächsten Schritte dürften trotzdem sehr spannend sein, denn Bezos weiß, wie man im Internet Geld verdient. Mal gespannt, ob er Ideen hat, wie das einer „Washington Post“ gelingen könnte.

 

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