Auf der Frankfurter Buchmesse, 9. bis 13. Oktober, werden so viele Start-up-Unternehmen vertreten sein wie nie zuvor. Das berichtet Buchmesse-Chef Jürgen Boos. Nach vorläufigen Angaben werden 135 Jungunternehmen ausstellen oder sich auf Foren präsentieren. Darunter sind Internetverlage ebenso wie Serviceunternehmen für elektronisches Publizieren. Mit Flipintu stellt sich unter anderem ein Start-up vor, das Nutzer über alle Bücher aus einem bestimmten Interessengebiet informiert. Zudem können auch alle damit zusammenhängenden Interneteinträge eingesehen werden.
Archiv der Kategorie: Buch
Mein Haus, meine Yacht, meine Zeitung
Was haben die Unternehmer John Henry und Jeff Bezos gemeinsam? Sie sind nicht nur sehr, sehr reich und besitzen Autos, Häuser, vielleicht auch Schiffe. Nein, seit kurzer Zeit sind beide auch Eigentümer einer Zeitung. Doch was wollen sie damit? Ist es eine Art Unterstützung des Gemeinwohls in der Form, dass sich die armen alten Zeitungen sonst nicht mehr über Wasser halten können? Ist es eine Art Statussymbol, mit dem sich bei Cocktailpartys prächtig angeben lässt? Oder ist es gar der Versuch, ein Vehikel für ihr eigenen Interessen zu haben?
Die letzteren Möglichkeiten lassen nichts Gutes ahnen. Der spannendste Eigentümerwechsel ist zweifelsohne der Verkauf der „Washington Post“ an den Amazon-Gründer Jeff Bezos. Dieser hat – wohlgemerkt – als Privatmann für 250 Millionen US-Dollar die prestigeträchtigste Zeitung der Welt erworben. Diese Summe dürfte für den milliardenschweren Unternehmer einem Griff in die Portokasse gleichkommen. Daher muss es ihm nicht unbedingt um Rendite gehen. Es sieht sogar danach aus, als ließe er die Redaktion zunächst unangetastet. Er will offenbar an den Werten der Zeitung nicht rütteln. Die journalistische Arbeit, die in dem Produkt steckt, weiß er offenbar wertzuschätzen. Die nächsten Schritte dürften trotzdem sehr spannend sein, denn Bezos weiß, wie man im Internet Geld verdient. Mal gespannt, ob er Ideen hat, wie das einer „Washington Post“ gelingen könnte.
Neuer Comic von Guy Deslile
Dies ist ein Ausschnitt aus dem Projekt „Shenzhen“, das der kanadische Künstler Guy Deslile in der Auseinandersetzung mit China gemacht. Bekannt (wenn man dies für ihn in Deutschland überhaupt sagen kann) wurde der 45-Jährige mit seinem Comic über die nordkoreanische Hauptstadt „Pyongyang“. Nun hat er mit „Chronique de Jérusalem“ seine Erlebnisse aus der heiligen Stadt vorgelegt. Seine Frau arbeitete dort für „Ärzte ohne Grenzen“ und Deslile hat die Zeit genutzt, sich die Stadt und den Alltag der Menschen anzuschauen. Ich bin sehr gespannt auf dieses Buch. Deslile hat mit seinen Arbeiten gezeigt, was ein Comic alles transportieren kann. Ihm gelingen tiefe Einblicke in fremde Gesellschaften und Kulturen. Im März wird sein neues Buch auch auf Deutsch erscheinen.
Guy Deslile: „Chronique de Jérusalem“. éditions Delcourt, Paris, 336 Seiten, 25,50 Euro.
Ausstellung in Marbach zu „Schicksal“
Das Literaturmuseum der Moderne in Marbach beschäftigt sich im Kleistjahr mit dem „Schicksal“ als Urbegriff der Literatur. „Kein anderer Dichter seiner Zeit hat öfter und eindringlicher vom Schicksal gesprochen“, sagt Archiv-Direktor Ulrich Raulff. Unter dem Titel „Schicksal. Sieben mal sieben unhintegehbare Dinge“ wird die Ausstellung vom 5. Mai bis zum 28. August viele Objekte präsentieren, in denen sich die zerbrechliche Ordnung der Welt spiegelt.
Brandenburger Ausgabe von Kleist wird im BE vorgestellt
Die Brandenburger Kleist-Ausgabe wird am 27. März um 11 Uhr im Berliner Ensemble vorgestellt: 21 historisch-kritische Editionsbände und 20 zusätzliche Materialbände. „Man kommt dem Dichter näher, man liest anders, man erlebt beim Lesen dieser 21 Bände einfach mehr“, schreibt das BE.
Am 15. November 1996 stellten die Verleger und Herausgeber – auf Einladung von Heiner Müller – im BE die ersten zwei Bände vor. Nun ist die 1988 begonnene Ausgabe vollendet – Anlaß für das Literaturforum im Brecht-Haus und den Stroemfeld-Verlag die nun vollendete Gesamtausgabe im BE zu präsentieren. Ulrich Matthes, Otto Sander, Martin Wuttke lesen. Es sprechen KD Wolff, Roland Reuß und Peter Staengle.
Ein Buch kann nicht abstürzen…
…weil es so positive Reaktionen auf den Buch-Clip von vor ein paar Tagen gab, hier eine weitere Verehrung dieses so alten Kulturguts – auf spanisch mit englischen Untertiteln. (via: Alexander Wewerka, Alexander Verlag, vielen Dank!)
Das Buch kann weder bloggen noch simsen, noch twittern, nicht einmal scrollen
Das ist eigentlich Werbung, aber gleichzeitig auch eine Ode an das Buch, die wir hier gerne mitsingen wollen und die hier freiwillig und nur deshalb steht, weil sie gut gemacht ist. (via: Schockwellenreiter, vielen Dank)
Mehr Kleist
2011 ist Kleist-Jahr. Allerdings ein trauriger Anlass. In diesem Jahr jährt sich sein Selbstmord zum 200. Mal. Im ganzen Land gibt es viele Veranstaltungen und hoffentlich gibt es auch bald einen Beitrag des Künstlerkollektivs „fatzer project“ zu Kleist.
Wer mehr über Kleist erfahren will, sollte einfach seine Stücke, Kurzgeschichten oder Briefe lesen. Die noch als Standard-Edition geltende Ausgabe von Sembdner eignet sich dazu nicht so gut wie die im vergangenen Jahr neu erschienene „Münchner Ausgabe“ im Carl-Hanser-Verlag. Ausführlich erläutert der Mitherausgeber Roland Reuß im Interview mit „Theater heute“ den Hintergrund der neuen Edition, mit der erstmals in kompakter Form Kleists Original-Ortografie vorliegt. Preuß Reuß erklärt auch, warum sich damit auch beim zweiten Lesen noch so viel Neues entdecken lässt.
Thalia versteht keinen Spaß
Martin Wolf schreibt im „Spiegel“ über die rüden Methoden der Thalia-Buchhandelskette. Es ist nicht das erste Mal, dass Thalia negativ auffällt. Diesmal geht es um einen Fall in Österreich.